• Westfälischer Industrieklub

    Tradition mit Perspektive – Von historischen Wurzeln zu modernen Impulsen

Klub-Geschichte

Tradition & Moderne

Die Geschichte des Westfälischen Industrieklubs ist eng mit dem Wandel des Ruhrgebiets verbunden. Gegründet im Jahr 1918 als Plattform für führende Unternehmer aus Bergbau, Stahl und Brauwesen, prägten Persönlichkeiten aus der Montanindustrie über Jahrzehnte das Klubleben.

Heute ist der Klub offen für Vertreter unterschiedlichster Branchen – von Dienstleistung und Handel über Wissenschaft und Kultur bis hin zu Start-ups. Auch Freiberufler und Institutionen wie Kirchen und Hochschulen gehören zur vielfältigen Mitgliedschaft.

Trotz dieser Öffnung bleibt der traditionsreiche Name bewusst erhalten: als Ausdruck der Herkunft und Werte, nicht als Einschränkung. Der Westfälische Industrieklub verbindet historisches Bewusstsein mit zeitgemäßer Offenheit – und steht damit beispielhaft für den Strukturwandel in Dortmund und der Region.

Ausblick

Der Westfälische Industrieklub wird auch in Zukunft ein Ort des Austauschs, der Inspiration und der Begegnung bleiben. Die Verbindung von Tradition und Zukunftsorientierung bildet das Fundament, auf dem neue Ideen wachsen und tragfähige Netzwerke entstehen.

In einer sich stetig wandelnden Welt bietet der Klub seinen Mitgliedern Orientierung, Impulse und die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft mitzuwirken.

Chronik

Mit den letzten Arbeiten im Saalbereich endet die umfassende Modernisierung der Klubräume, mit denen der Vorstand um Dirk Rutenhofer sie an die Erfordernisse einer modernen Veranstaltungsarena im Herzen der Stadt anpassen wollte. Kernstück sind weitreichende Verbesserungen der Akustik und eine neue schallhemmende mobile Trennwand, die aus einem großen zwei kleinere Säle machen kann. Der neue Saalbereich komplettiert die Sanierung, die mit dem Lounge-Bereich und dem Foyer gestartet war.

Überregionales Presseecho begleitete die 100-Jahr-Feier des Westfälischen Industrieklubs. Auch, weil Ex-NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement für eine meinungsstarke Jubiläumsrede sorgte. Und der Schauplatz zu Beginn der Feierlichkeiten mit der Reinoldikirche gut gewählt war. Eine Festschrift dokumentiert den Tag in Bild und Text.

Der Klub öffnet sich weiter. Seit seiner Neuausrichtung 2000 versteht er sich als „Wirtschaftsklub“. Nun können auch beispielsweise Freiberufler ganz offiziell Mitglied werden. In der Folge verändert sich wie beabsichtigt dann auch die Mitgliederstruktur.

Längst gibt es Industriekapitäninnen. Nun können Sie auch Mitglied im Westfälischen Industrieklub werden. Und sie nutzen es: Zu den Pionierinnen in Dortmund zählen Bankdirektorin Hanne Brill und Brauereibesitzerin Rosemarie Veltins. Nicht nur Dortmund spürt den Strukturwandel – 1985 ist NRW erstmals Nehmerland im Länderfinanzausgleich.

Der Klub wird  50 und macht sich Sorgen: Bergassessor Winkhaus betont in seinem Festvortrag, die Veränderungen in den Strukturen der Wirtschaft seien auch für den Klub „eine Existenzfrage“ – in der Tat verschwinden in den Folgejahren aufgrund der Stahl- und Brauereikrisen die Namen vieler alteingesessener Firmen. Aber neue kommen hinzu, der Klub wird vielfältiger.

Der Berghof hat seine Schuldigkeit getan, denn das neue Gebäude an der Ostseite des Markts, dem alten Sitz des Nordsternhauses, wird fertig. Der Westfälische Industrieklub zieht um und ist wieder mitten in der City präsent. Neue Firmen entstehen, ergänzen die Wirtschaftsstruktur der Ruhrgebietsstadt.

Kurz nachdem der Klub seine Vortagsabende wiederaufleben ließ, fand er in der ersten Etage des „Berghofs“ an der Rheinischen Straße 7, dem Verwaltungssitz der Union-Brauerei, ein neues Domizil. Das Wirtschaftswunder startet auch in Dortmund durch: Bier, Stahl, Kohle boomen – und mit ihnen auch andere Wirtschaftszweige. Das Ruhrgebiet wird zum Motor Deutschlands.

Hielt sich im Industrieklub das „Glückauf“ auch nach der Machtergreifung der Nazis noch ein paar Jahre, war damit 1940 Schluss. Joachim Punge kommentierte das in seiner Jubiläumsrede so: „mit der endgültigen Gleichschaltung des Klubs und der Satzung von 1940 sind die Ideale von 1918 endgültig korrumpiert.“ Zerstört wurde zudem das Nordsternhaus – kein Wunder, denn der Stadtkern Dortmunds wurde durch die Bombardierungen im Krieg  zu 95 Prozent dem Boden gleichgemacht.

Das Nordsternhaus, benannt nach der Hamburger Versicherung, die dort ihren Dortmunder Sitz hatte, wird zur ersten Adresse des Westfälischen Industrieklubs. Mit der Wahl ist er in guter Gesellschaft. „Nordsternhäuser“ wie das Dortmunder oder das in Berlin (beide im Übrigen vom gleichen Architektenduo geplant) gehöre damals zu den besten Großstadtadressen.

Auf Initiative von Gummiwaren-Fabrikant Wilhelm Pahl gründet sich der Westfälische Industrieklub in Dortmund – Vorbild war der Industrieclub zu Düsseldorf, der fünf Jahre zuvor ins Leben gerufen wurde. Immerhin waren die Dortmunder damit schneller als der „Hamburger Übersee-Club“ (1922) oder die „Frankfurter Gesellschaft für Handel. Industrie und Wissenschaft“ (1919).